
Seit letztem Jahr befindet sich ja auch Griechenland in einem Dauerzustand zwischen Pandemiemaßnahmen, Lockerungen derselben und Lockdown.
Anstrengend für alle, belastend und letztendlich angstmachend.
Als wäre dies nicht genug, wird das Land die letzten Wochen und Monate aber auch noch mit einigen extremen Naturereignissen "beehrt", wie beispielsweise heftigen Unwettern, Ebbe ohne Flut und Erdbebenserien ohne Ende.
Alles zusammengenommen, ist einer gelassenen und hoffnungsvollen Stimmung nicht unbedingt zuträglich.

Unwetter und Kaltwetterfront 2021
Über Tage hinweg hing ab dem 14. Februar 2020 eine Kaltwetterfront über Griechenland fest, welche nicht nur, teils bis in die Niederungen extreme Minusgrade brachte (in höheren Lagen bis min. -20 °C), sondern auch Schneemengen in weiten Teilen des Landes, die nicht nur selbst in der Hauptstadt Athen große Probleme verursachten, sondern in den ländlicheren Gegenden und insbesondere auf den Inseln dafür sorgten, dass ganze Dörfer tagelang von der Außenwelt abgeschlossen, teilweise ohne Strom und Wasser ums Überleben kämpften.
Die Akropolis in Weiß? Ein seltener Anblick!

Gehäuftes Erdbeben Vorkommen
Die Bevölkerung in Griechenland ist an häufigere Beben zwar gewöhnt, denn Griechenland ist tektonisch zwischen Europa, Kleinasien und Nordafrika eingeklemmt.
Und vor der südlichen Küste der Insel Kreta befindet sich ein Tiefseegraben und er stellt die Zone dar, in der die Afrikanische Platte unter Europa geschoben wird.
Es bildete sich dadurch der "Ägäische Inselbogen", auf dessen Zone nicht nur häufig Erdbeben stattfinden sondern auch die aktiven Vulkane Griechenlands liegen.
Ausführliche Informationen hierzu in deutsch auf der Seite volcanodiscovery.
Auffällig ist dennoch die Anzahl der Erdbeben der letzten Wochen (Bild oben zeigt die Anzahl der Beben vom 8. Februar 2021 bis zum 9. März 2021 in Griechenland). Unzählige kleinere Beben im ganzen Land, aber in der letzten Zeit verstärkt ein regelrechter "Erdbeben-Schwarm" in der Gegend um Larissa. Nach den beiden nahezu zeitgleich aufgetretenen Beben am 4.3.2021, die beide mit Stärken zwischen 4 und 5 angegeben wurden, wird vermutet, dass eventuell eine weiterer tektonischer Graben in der Gegend entstanden sein könnte, oder aber, sich eine Verzweigung des bestehenden Grabens gebildet haben könnte. Ein genaue Liste der Erdbeben in Griechenland innerhalb der letzten 20 Tage gibt es am Ende dieses Artikels!

Wenn man beachtet, was für ein zahlreiches Vorkommen von Vulkanen es in Griechenland gibt, auch wenn natürlich längst nicht alle aktiv sind, oder in den letzten tausend Jahren aktiv waren, so ist es doch verständlich, dass man sich, angesichts des ebenfalls in letzter Zeit ausgebrochenen Vulkanes Ätna in Sizilien, siehe unten, Gedanken macht, was da möglicherweise alles zusammenhängen könnte.
Als potentiell aktive Vulkane Griechenlands gelten derzeit_
Santorin - letzter Ausbruch 1950
Nisyros - letzter (hydrothermaler) Ausbruch 1886
Methana - letzter unterseeischer Ausbruch ca. 1700
Milos - eher unwahrscheinlich, da der letzte Ausbruch vor ca. 35.000 Jahren stattfand
Sousaki - letzter Ausbruch vor mehr als 100.000 Jahren, aber tektonisch in einer sehr aktiven Zone (häufige Erdbeben, Thermalquellen und Fumarolen) - zukünftige Ausbrüche sind möglich. Quelle: volcanodiscovery

Zwischen allen Vorkommnissen der vergangenen vier Wochen in Griechenland, steht auch immer der Ausbruch des Ätna in Siziliens.
Dieser fand nämlich auffällig zeitgleich mit dem Beginn der, oben beschriebenen, gehäuften Erdbeben, als auch mit dem im Folgenden beschriebenen Extrem des Rückzugs des Meerwassers (Ebbe über Wochen hinweg) in Griechenland , aber auch anderen Gebieten des Mittelmeeres statt.
Den, bzw. die Ausbrüche des Ätnas können sie hier nachlesen auf der Seite go-etna.de.
Ob all dies zusammenhängt, oder nicht, darüber sind sich selbst viel Fachleute noch nicht so ganz einig. Fest steht.....es wäre eine extreme Häufung von zeitgleichen Zufällen.

Nach den dauerhaften und heftigen Eruptionen des Ätna, und nach den ebenso dauerhaften, mehr oder weniger starken Erdbeben in der Gegend um Larissa, gelang es einem neuen Phänomen den Zugang, zumindest zu den griechischen, Medien zu finden:
Es herrscht Ebbe in weiten Teilen Griechenlands. (Wie mittlerweile bekannt wurde, allerdings auch in anderen, an das Mittelmeer angrenzenden Staaten)
Und zwar keine finanzielle Ebbe, die ja ohnehin schon seit einiger Zeit herrscht, sondern eine echte Ebbe. Allerdings ohne die eigentlich dazu gehörige Flut!
Normalerweise kennen wir das System der Gezeiten, entweder aus persönlicher Erfahrung, oder aus der Schule. Sonne und Mond wirken zusammen. Es gibt in betroffenen Gebieten in circa 25 Stunden zweimal Hochwasser und zweimal Niedrigwasser.

Wir wissen auch, dass Erdbeben dazu führen können, dass das Wasser sich zurückzieht und in Form eines Tsunamis innerhalb von Stunden wieder zurückkommt.
Was aber, wenn das Meer sich zurückzieht und einfach nicht wieder kommen will?
Dies wird in einigen Mittelmeerländern seit circa Mitte Februar 2020 beobachtet, unter anderem auch in Griechenland (Seit Mitte Februar Ausbrüche des Ätna, seit Mitte Februar verstärktes Erdbebenaufkommen in Griechenland).
Laien, Fachleute und alle, die irgendwie dazwischen liegen, versuchen, diese Phänomene entweder miteinander in Verbindung zu bringen, oder aber, sie definitiv voneinander zu lösen.
Wieder einmal streiten sich die Gelehrten. Die Tatsache, dass dieser Rückzug des Meerwassers an vielen Orten zeitgleich und...über mehrere Wochen hinweg stattfindet, widerspricht auf jeden Fall der Theorie, dass dies eine Vorankündigung für ein schwereres Erdbeben in der Region sein könnte.
Auf der anderen Seite rechtfertigen aber auch Luftdruck, Winde und Vollmondphase alleine, anscheinend nicht hundertprozentig dieses Geschehen.
Von Polumkehrungen ist zu hören, in relativer Erdnähe vorbeiziehenden Meteoriten ist zu hören, von "heimlich" wieder erwachenden Vulkanen. Es ist interessant, faszinierend, ein bisschen unheimlich, beängstigend, aber...es bleibt spannend.

Aber eines möchte ich betonen: Bisher ist meines Wissens nach, noch keiner auf die Idee gekommen, alle diese seltsamen Naturphänomene als Weltverschwörung zu bezeichnen!!
Weder Corona, noch Trump wurden bisher als Auslöser dafür herangezogen. "Pffffffff, Glück gehabt!" :-)
Ach ja, fast hätte ich es vergessen! Da sind ja auch noch die Senkgruben in Kroatien, die nach und nach, als Folge zweier Erdbeben im Dezember 2020 entstehen und sich langsam mit Wasser füllen???
Auch diese geben den Wissenschaftlern momentan ordentlich Rätsel auf.
Und hier noch die endlos lange Liste der Erdbeben der letzten 20 Tage! Wer Geduld hat.......
Unter diesem Link können Sie die letzten 20 Tage Erdbeben Aktivität in Griechenland betrachten!